Im Alter betreuen, beim Sterben begleiten: Hospizarbeit bei Triratna
Einer der Bereiche sozialer Arbeit, in denen Menschen in Triratna Deutschland bislang aktiv geworden sind, ist die Betreuung kranker und alter Menschen.
Am Buddhistischen Zentrum Minden hat sich eine „Lebensbeistandsgruppe“ gebildet, deren Mitglieder Altenheime besuchen und ehrenamtlich in Einzel- und Gruppenarbeit Senioren, Demente und jüngere Mehrfacherkrankte betreuen. In individueller Absprache werden auch Sterbende zu Hause oder im Krankenhaus begleitet. Alle 14 Tage treffen sich die Mitglieder der Gruppe. Reflexion über die persönliche Motivation, ethische Fragen u.ä. auf Grundlage der buddhistischen Praxis ist dabei eine wichtiger Teil. Die Mindener Beistandsgruppe ist Mitglied im „Netzwerk Hospiz im Kreis Minden-Lübbecke” (Kontakt über das Buddhistische Zentrum Minden).
Am Buddhistischen Zentrum Essen bildete sich nach mehrjähriger Vorbereitung im März 2005 der gemeinnützige Verein Hospizdienst Mandala e.V. . Er bietet kostenlose Sterbegleitung und Palliativberatung an. Ehrenamtlich engagieren sich hier ca. 20 ausgebildete Frauen und Männer unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Berufen. Die meisten haben eine buddhistische Lebensorientierung, sind aber offen für unterschiedliche soziale, ethische und religiöse Gesichtspunkte. Die Koordinatorin steht für palliativ-medizinische und pflegerische Fragen zur Verfügung. Sie organisiert auch die Begleitungen, die Aus- und Fortbildung und hilft beim Aufbau eines umfassenden Betreuungsnetzes. Seit 2006 ist der Verein Mitglied im Palliativnetz Bochum.
Falls Sie Interesse an einer Begleitung oder Beratung durch den Hospizdienst Mandala haben, sich dort fortbilden oder ehrenamtlich engagieren möchten, wenden Sie sich bitte an:
www.hospizdienst-mandala-ev.de/
Die Anliegen und Ziele seiner Arbeit hat der Hospizdienst Mandala in der Präambel seiner Vereinssatzung zusammengefasst:
„Sterben heißt leben bis zuletzt“
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, schwerkranke und sterbende Menschen in der letzten Phase ihres Lebens durch eine ambulante Hospizarbeit und Palliativberatung zu begleiten. Der Wunsch der Mehrheit der Menschen ist es, in der Umgebung zu sterben, in der sie sich zu Hause fühlen. Unser Anliegen besteht darin, die physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Grundbedürfnisse des Einzelnen wahrzunehmen und auf dieser Basis individuelle Unterstützung anzubieten.
Dazu gehört:
• nicht alleine zu sein
• frei und selbst bestimmen zu dürfen
• in Ängsten und Unsicherheiten ernstgenommen zu werden
• die eigene Glaubens- und Lebensgeschichte reflektieren zu können
• als Betroffene und Angehörige beraten, unterstützt und entlastet
zu werden, insbesondere durch Zusammenarbeit mit verschiedenen
Professionen (Ärzten, Pflegediensten u.a. sozialen Einrichtungen).
In diesem Sinne verstehen wir unsere Tätigkeit wie ein Mandala: die Zusammenführung unterschiedlicher Elemente zu einer Einheit. Achtsamkeit, Mitgefühl und Respekt für die Situation des sterbenden Menschen stehen im Zentrum unserer Bemühungen. Um Menschen in dieser Krisen- und Übergangszeit beistehen zu können, ist ein hohes Maß an Reflexion über die eigenen Ängste in Bezug auf Sterben und Tod unabdingbar.
Nur wenn wir Sterben als einen natürlichen Teil des Lebens sehen, sind wir in der Lage, mit der/m Sterbenden ein Stück des Weges zu gehen, eine Hand zu reichen und gleichzeitig den Menschen so sein zu lassen, wie er ist.
Mehr zu diesem Thema?
Tor zum Tod (von Dh. Paramananda)